Aus 23 eingereichten Entwürfen hat sich der Plan des Büros kplan AG aus Abensberg beim Architekturwettbewerb für das neue Feuerwehrhaus durchgesetzt. Ausschlaggebend war vor allem die hohe Funktionalität, wie Stadtbaumeister Andreas Tisch betont: „Es ging nicht um die pfiffigste Fassade oder das schönste Feuerwehrhaus.“

3D-Modell der kplan AG
Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Zvonko Turkali (Frankfurt am Main) würdigte neben der Funktionalität auch den gelungenen städtebaulichen Ansatz, der auf dem Gelände südlich des Friedhofs umgesetzt werden soll.„Das wird am Ende auch optisch überzeugen“, ergänzte Bürgermeister Matthias Renschler mit einem Schmunzeln und lobte die Expertise des Architekturbüros. „Wir haben einen funktionalen, wirtschaftlich umsetzbaren und für die Feuerwehr attraktiven Entwurf, den wir realisieren wollen.“ Bis dahin sei aber noch ein weiter Weg zu gehen.
Nun folgen laut Tisch die Vergabeverhandlungen und die Zustimmung des Gemeinderats. „Vielleicht können wir das Büro im Sommer beauftragen und bis Herbst das Planungsteam komplettieren“, so Tisch. Einzelne Punkte des Siegerentwurfs sollen noch optimiert werden. „Ich hoffe, dass wir Ende 2026 den finalen Entwurf haben“, blickt der Stadtbaumeister voraus. Der Baubeschluss könnte dann folgen, sodass – optimistisch gerechnet – 2027 der erste Spatenstich erfolgt. Tisch betonte: „Gute Planung braucht Zeit.“ Die Feuerwehr werde dabei weiterhin intensiv eingebunden.Die Wettbewerbsaufgabe sei anspruchsvoll gewesen, so Tisch.
Auf rund 3635 Quadratmetern Nutzfläche plus etwa 2300 Quadratmetern Außenbereich sollten neben dem Feuerwehrhaus auch Räume für den DRK-Ortsverein sowie ein erweiterter Notarztstandort untergebracht werden. Ebenso mussten Zufahrten, Parkplätze, Lärmschutz für den Friedhof und die Unterführung unter der B291 berücksichtigt werden. „Der Entwurf musste nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch überzeugen“, fasst Tisch die Herausforderungen zusammen. Der Siegerentwurf platziert das Hauptgebäude mit Umkleiden, Aufenthalts-, Ausbildungs- und Verwaltungsräumen östlich am Mitarbeiterparkplatz. Die Fahrzeughalle schließt winkelförmig an und bildet so einen „Puffer“ zum Friedhof. Zur Friedhofsseite hin staffelt sich das Gebäude ab, dort ist eine begrünte Dachterrasse vorgesehen. „Das DRK ist baulich integriert, aber funktional klar getrennt“, erklärt Tisch. Zwischen Fahrzeug- und Logistikhalle entsteht ein großzügiger Innenhof – der größte aller Entwürfe – der vielseitig genutzt werden kann. Außerdem schaffe der Entwurf ein „schönes Entree“ an diesem Stadteingang.
Den zweiten Preis (21.000 Euro) erhielt das Büro Thoma.Lay.Buchler.Architekten (Stuttgart) mit Desor plan D Ingenieure PartG (Wiesbaden). Ihr Entwurf ordnet die Logistikhalle an den Friedhof und das Feuerwehrhaus auf die Südseite. Auch hier sei der Friedhof vor Aktivitäten im Innenhof geschützt, jedoch sei der Hof kleiner und die Stellplätze für das DRK knapp bemessen. „Eine gute, kompakte Anlage, aber für den ersten Platz hat es nicht gereicht“, so Tisch.Der dritte Preis (16.000 Euro) ging an Baur & Latsch Architekten (München) mit Rabsilber Heckmann Giese Landschaftsarchitekten (Wiesbaden). Deren Entwurf zeichne sich durch eine differenzierte, architektonische Gliederung aus, weise aber Risiken bei der Lärmschutzwirkung auf. Zusätzlich wurden drei Büros mit Anerkennungen à 6000 Euro bedacht: Gerber Architekten (Dortmund), Schleicher Ragaller (Stuttgart) mit Werkgruppe Gruen Fuchs & Kusterer Landschaftsarchitekten (Stuttgart) sowie MGF Architekten (Stuttgart) mit A2 Landschaftsarchitekten (Waldkirch). Insgesamt stellte die Stadt 155.000 Euro Preisgelder zur Verfügung.
„Die Jury hat intensiv diskutiert, die Qualität der Arbeiten war sehr hoch“, betont Tisch. Bürgermeister Renschler unterstrich die Bedeutung des Projekts: „Wir bauen für die nächsten fünfzig, sechzig Jahre.“ Konkrete Kosten könne man derzeit noch nicht nennen, so Tisch: „Wir planen wirtschaftlich, aber Zahlen wären jetzt unseriös.“ Eines sei aber klar: „Das wird ein Großprojekt.“

Bild (v.li.) Stadtbaumeister Andreas Tisch, der Erste Beigeordnete Otto Steinmann, der stellvertretende Kommandant Jurek Dudler, Kommandant Frank Eck, der stellvertretende Kommandant Ralf Hirscher und Bürgermeister Matthias Renschler. Foto: Helmut Pfeifer